Aktuell wird ja viel debattiert;
Wheaty distanziert sich vom Vebu, weil der sein Label für die veg*-Produkte von Fleischproduzenten zur Verfügung stellt.
Vegane Unternehmen an sich weinen, weil ihre Produkte im Supermarkt durch jene von Fleischproduzenten ersetzt würden, wie z.B. Lord of Tofu (, deren Produkte
ich persönlich eh ziemlich unspektakulär finde; die meisten schmecken einfach wie mäßig interessant gewürzter Tofu. Allerdings habe ich auch nicht die gesamte Produktpalette durch... das nur am Rande)
Ich persönlich konnte dies noch nicht beobachten. In den Supermärkten, deren Sortiment ich kenne, wurden veg*-Produkte von Fleischproduzenten ins Sortiment eingefügt, ohne irgendetwas zu ersetzen. Der edeka bei uns im Dorf z.B. hatte gar nichts in der Richtung, bevor der geniale Aufschnitt von Rasting eingeführt worden ist.
Das bedeutet aber natürlich nicht, dass dies nicht vielerorts passiert.. nur weil ich es nicht sehe.
Außerdem teile ich ~ die Meinung, dass es gut ist, wenn alteingesessene Fleischproduzenten vegane Produkten auf den Markt schmeißen, da die Wahrscheinlichkeit deutlich höher sein dürfte, dass Omni-Käufer diese dann mal probieren. Der bewusste Bioladen-Käufer dürfte eher weniger zur Zielgruppe gehören und der greift dann auch eher zu Wheaty und Lord of Tofu. Oder, wie ich, kauft primär nach wie vor bio-veganes Zeug wie Wheaty, ist aber auch offen für vegane Produkte von anderen Herstellern (wie gesagt, Aufschnitt von Rasting aus Erbsenprotein ist ziemlich geil) und packt diese gelegentlich in den Einkaufswagen. Ich nehme auch nicht an, dass den Fleischproduzenten nicht klar ist, dass eingefleischte Veganer deren Produkte potenziell insgesamt eher ablehnen.
Es wurde argumentiert, dass mit den Verkäufen der veganen Produkte denn auch die Ausweitung der Fleischproduktion z. B. für den Export finanziert wird. Das wäre natürlich nicht so toll, Belege dafür habe ich bis dato aber auch nicht gesehen. Vorsichtig optimistisch würde ich nach wie vor denken, dass es besser ist, wenn Fleischproduzenten vegane Produkte verkaufen und keine Fleischprodukte.
Wie seht ihr das?
Vebu doof, weil die ihr Label hergeben?
Vegane Firmen wirklich so benachteiligt durch die Ausweitung der veg*-Produkte von Fleischfirmen in den Supermärkten? (Hier finde ich, dass natürlich alle vegetarischen Produkte schleunigst veganisiert werden müssten, denn Hühnerei ist natürlich auch scheiße!)
Wird die Vegan-Ideologie dadurch komplett verwurstet oder sollte man diese Entwicklung auch als Veganer doch gutheißen? Oder will man eigentlich gar nicht, dass mehr Menschen vegan oder teilweise vegan werden, wenn sie dies nicht aus komplett ethischer Motivation heraus tun? Sind wir Veganer, die noch Zeiten kennen, in denen es nur eine handvoll Ersatzprodukte gegeben hat, festgefahren im Gedanken, dass es niemand so leicht haben darf, weil es für uns damals zunächst aufwändig war und Verzicht und Umgewöhnung bedeutet hat? Wehe, es bedeutet keine komplette Abkehr von allem Kapitalistischen?
Bin an Euren Meinungen sehr interessiert.