Im alltäglichen Verständnis ist "Liebe" freilich nur eine romantisierte Umschreibung der Begierde.
Also ich würde jetzt Begierde geichsetzen, mit dem Wort begehren und dem sexuellen Akt.
Einen anderen Menschen sexuell zu begehren hat jedoch nicht wirklich etwas mit der Liebe zu tun, was nicht heißt, dass sich Liebende keinen Sex hätten. Begehren kann man durchaus viele Menschen, ohne das es jemals was mit Liebe zu tun hat.
Die Liebe sehen einige fälschlicherweise als "Produkt" das aus der sexuellen Begierde entsteht.
Eine schöne Theorie die nur leider falsch ist.
Sex mag die gemeinsame Bande verstärken oder bestärken, das sei nicht in Abrede gestellt.
Verliebtheit kann mit sexueller Begierde einhergehen umgekehrt ist das jedoch nicht unbedingt die Regel.
Du kannst also mit 500 Personen den sexuellen Akt ausüben und weder Verliebt sein, noch ergibt sich das Gefühl der Liebe.
Folglich ist die Entstehung der Liebe nicht aus dem sexuellen Akt zu sehen.
Sofern bei dir, das Wort Liebe unbehagen auslöst verwende doch einen für dich weniger schülstigen Ausdruck.
Ich liebe dich, wird so ja auch nicht in allen Erdteilen gebraucht.
So wird beispielsweise der Ausdruck: Ech hunn deck gär (ich habe dich gerne) oder Ech si frou mat dir (ich bin froh mit dir) verwendet. Letztendlich sagt es aber ja das gleiche aus.
Wenn du von der inflationären Verwendung des Liebesbegriffes sprichst, mag die Entwicklung in diese Richtung gehen.
Was auf die gesellschaftliche Entwicklung zurückzuführen ist. So ist letztlich fast alles in dieser Entwicklung inflationär.
Du kannst und mußt diesen Begriff dann folglich auch auf alle anderen Bereiche ausdehnen.
So ist das normale Brötchen, welches du beim Bäcker erstehen kannst in der Regel aus einer Großbäckerrei, die wiederum mit fertigen Teigen aus anderen Ländern arbeiten. Das dabei sowohl das Aussehen als auch der Geschmack inakzeptabel ist, dürfte klar sein.
So verwundert es nicht, das es zu Valentinstag, bei Lidl, das "Liebesgesteck" für 2,99 Euro gibt.
Es sind also zu einem Teil unsere Discounter, die der Deutsche in seinem Sparsamkeitswahn so liebt, der uns diese Veränderung bringt und so die Wertigkeit nimmt.
Hat der Mensch dieses Wertlosigkeitsverhalten verinnerlicht, so wird er folglich immer weniger sehen wofür es zu kämpfen lohnt.
Das alles ändert jedoch nichts an folgender Tatsache:
Liebe ist nicht alles im Leben; aber ohne Liebe ist alles nichts